8. Februar 2021–27. März 2021 in der Galerie Plattform 6020

Kunst am Mittwoch wird zu Video on demand – bis 27. März 2021 hier zu sehen:

„Künstlerin im Gespräch“: Angelika Schafferer interviewt Charlotte Simon

„Atelier 6020 kids: Blühende Phantasie“ – Kreativ-Werkstatt für Kinder von 6 bis 11 Jahren

Öffnungszeiten Plattform 6020, Stadtbibliothek Innsbruck:
Mo–Mi 14–19 Uhr, Do–Fr 10–19 Uhr, Sa 10–17 Uhr.
An Sonn- und Feiertagen geschlossen.

„Bevor sich die aus Innsbruck stammende Künstlerin Charlotte Simon der Malerei und Zeichnung zuwandte, war sie lange Jahre als Schauspielerin tätig. Die im Kosmos des Rollenspiels angesammelten Erfahrungen fließen direkt in ihr bildnerisches Werk ein: Das szenische Denken, die Gleichzeitigkeit und spontane Veränderlichkeit verschiedener Raum- und Zeitebenen, die Durchlässigkeit körperlicher und geistiger Grenzen und nicht zuletzt das Spiel mit dem ungewissen Ausgang einer jeglichen Situation formen sich zu einer poetischen Bildsprache, welche Fragen nach der Identität des Individuums und dem inneren Zusammenhang aller Dinge und Wesen visualisiert.

Simon zeigt in der Plattform 6020 ihre neuesten Arbeiten aus der fortlaufenden Serie „Hin“. Mit Kaffeebraun als Malmittel, mit Bunt-und Ölstiften großflächig auf dickes Papier gezeichnet, untersuchen von Schwerkraft befreite, transparente „Forscherinnen“ ihre Umwelt, indem sie sich mit ihr tatsächlich verbinden, sie prägen und sich prägen lassen, gemeinsam auftauchen und wohl genauso bald wieder gemeinsam verschwinden.
Das Präfix „hin“ wie in „hinzu, hinfort, hinein, hinaus, hinüber“ als Serientitel soll auf diese Bewegung des spielerischen Zufügens und Abnehmens, des Auflösens und neu Zusammensetzens deuten. Ebenso stehen die im Wind treibenden Blütenkaskaden, in welche die Figuren wie selbstverständlich ihren Fuß setzen, für das Kontinuum von Vergehen und neuem Entstehen.
Was aber kann passieren, wenn man es wie Simons Forscherinnen wagt, den Fuß in die Luft zu setzen? Die mehrwertige moderne Logik bietet vier mögliche Antworten:
Die Luft trägt, sie trägt nicht, sie trägt und trägt zugleich nicht, weder trägt sie noch trägt sie nicht. Die fünfte Aussage würde einen unsagbaren Zustand beschreiben, einen reinen Erfahrungswert, der sich nur im Tun untersuchen lässt. So wird Poesie zu Logik und Logik zu Poesie.“