2014

Ich befestige ein 2 x 1,50 m großes weißes Papier an einer weißen Wand. Ich trage ein weißes Kleid. Ich stelle mich vor das Papier mit dem Rücken zur Wand, in jeder Hand ein Stück Graphit. Das Licht geht aus. Ein Projektor wirft eine Reihe von 34 kurzen Filmsequenzen, die jede ein anderes Tier in Aktion zeigt, an die Wand und auf mich. Vom Band tönt laut entweder die Originalstimme des Tieres oder meine Stimme, welche die Tierstimme imitiert oder erfindet. Ich zeichne mit der linken und der rechten Hand rücklings Gliedmaßen oder andere körperliche Merkmale des jeweiligen Tieres auf das Blatt Papier, als würden diese Körperteile aus mir herauswachsen.
So verbinde ich mich mit der Tier- und der Menschenwelt. Am Ende des Films ist nur noch die Zeichnung zu sehen. Die leere Stelle in der Mitte, wo sich mein Körper befand, ist nun frei für die Anima (der Geist, die Seele aller Lebewesen).
Dauer: 6 Minuten

Technik: Beto de Christo
Ton: Andreas Leitner
Konzept: Charlotte Simon
Performance: Charlotte Simon
Dauer: 6 Minuten

Orte der Aufführung:
Künstlerhaus Büchsenhausen Innsbruck im Rahmen des Ausstellungsprojekts anima.ls, 2014
KunstWerkRaum Mieming, A, 2014
Museum im Grünen Haus, Reutte A, Lange Nacht der Museen Außerfern, 2017

Anima tritt auf inmitten von Tier-und Menschenscharen und verbindet sich – zeichnend – mit ihnen. Es entsteht ein multiples Tierhybrid.